Nice to meet you – Rechte und Respekt

Geflüchtete Jugendliche stehen wie alle Jugendlichen vor den Entwicklungsaufgaben ihrer Altersphase – zusätzlich müssen sie die Hürden der Integration bewältigen. Einige geflüchtete junge Menschen stehen vor dem Problem, dass die Überzeugungen ihrer Herkunftsgesellschaft mit hiesigen Normen kollidieren. Es gibt Jugendliche, die mit patriarchalen Traditionen aufgewachsen sind, in denen Sexismus, Homophobie oder sexuelle Gewalt verharmlost oder gerechtfertigt werden. In Deutschland treffen sie auf eine sexuell liberale und an Gleichberechtigung orientierte Gesellschaft. Das kann verunsichern und zu Missverständnissen führen, z.B. zu falschen Erwartungen im Hinblick auf sexuelle Kontakte, im Extremfall zu Grenzverletzungen und Übergriffen.

Für die Präventionsarbeit bedeutet das: Beziehungswünsche, Rollenbilder und Sexualität müssen auch in der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen zum Thema werden. Wichtige Aspekte einer Präventionsarbeit in diesem Sinn sind das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und der Respekt vor der Integrität anderer Menschen. Zu diesem Themen bietet wir im Projekt „Nice to meet you“ Workshops für geflüchtete Jugendliche und Fortbildungen für Fachkräfte und ehrenamtlich Engagierte an.

Workshops für Jungen

Mit dem Slogan „Nice to meet you“ hat die theaterpädagogische werkstatt Osnabrück mit jungen Flüchtlingen Filmszenen für das Projekt erarbeitet, die unterschiedliche Erfahrungen und Verhaltensoptionen beim Kennenlernen und Flirten, aber auch bei Zurückweisungen und Grenzüberschreitungen darstellen. Von diesen Szenen ausgehend arbeiten wir mit den Jugendlichen zu den Themen Selbstbestimmung und Respekt in Beziehungen. Wir wollen vermitteln, dass sexuelle Kontakte auf Freiwilligkeit beruhen und dass ein „Nein“ jederzeit akzeptiert werden muss.

Das Angebot richtet sich an Gruppen jugendlicher Flüchtlinge. Die Workshops sind für eine Dauer von fünf bis sechs Stunden konzipiert und werden von zwei Teamer/innen der LJS durchgeführt.


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Inhouse-Seminare für Fachkräfte und Ehrenamtliche

In interkulturellen Situationen können zusätzlich sprachliche Hürden, Vorurteile oder Diskriminierungserfahrungen eine Rolle spielen.

In den Fortbildungen wollen wir Anregungen dafür geben, wie „Rechte“ und „Respekt“ im Alltag mit Jugendlichen thematisiert und vertieft werden können. Dafür stellen wir Materialien und Methoden vor, die Jugendliche und junge Männer dazu anregen, sich mit ihren Wünschen und Erwartungen an Beziehungen auseinanderzusetzen und Rollenbilder für Frauen und Männer zu hinterfragen. Und wir wollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei unterstützen, die eigene Haltung in Bezug auf Sexualität und Grenzverletzungen zu reflektieren, damit sie auch im Alltag Stellung beziehen und bei Konflikten angemessen reagieren können. Termine und Umfang der Fortbildungen stimmen wir mit den Einrichtungen ab.


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